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27.06.2018

Welche Sprachen sollte ein Bewerber beherrschen?

Englisch unangefochten auf Platz 1, chinesisch und russisch gewinnen an Bedeutung.


Ob bei Kundenanfragen aus dem Ausland, in Gesprächen auf einer Branchenmesse oder einem Workshop mit englischsprachigen Vorträgen – viele Tätigkeiten und Projekte in Unternehmen sind heutzutage international ausgerichtet. Für Mitarbeiter stellt sich damit die Herausforderung, mit Kunden und Kollegen nicht nur in der Muttersprache zu kommunizieren. „Gute Englisch-Kenntnisse gelten in vielen Jobs oftmals als Grundvoraussetzung. Aber auch andere Sprachen sind immer häufiger gefragt, wenn man sich in international agierenden Unternehmen behaupten will. Welche dies sind, haben wir mit dem BAP Job-Navigator untersucht“, so Julia Große-Wilde, Geschäftsführerin des Bundesarbeitgeberverbandes des Personaldienstleister e.V. (BAP). Analysiert wurden 803.000 Stellenanzeigen, die im April 2018 von 122.440 Unternehmen in Printmedien, Jobbörsen, Firmenwebsites und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht worden sind.

Englisch nach wie vor die am häufigsten geforderte Fremdsprache

Englisch als Weltsprache bleibt unangefochten auf dem ersten Platz. Allein im April wurden in über 202.000 Stellenanzeigen Englisch-Kenntnisse gefordert – bei 36 Prozent dieser Jobs wird fließendes Englisch erwartet. Überraschend hoch sind die Anforderungen an Young Professionals und Studenten. In der Hälfte der Stellenangebote für Berufseinsteiger werden Englisch-Kenntnisse erwartet. Von insgesamt 25.880 Praktikumsstellen und Studentenjobs setzen fast 47 Prozent der Arbeitgeber Sprachkenntnisse im Englischen voraus. Im Vergleich: Von angehenden Azubis werden nur in jedem siebten Inserat Englisch-Sprachkenntnisse verlangt.

Von Französischkenntnissen profitieren

Wer die französische Sprache gut beherrscht, profitiert bei der Jobsuche durchaus von diesen Fähigkeiten. Mit insgesamt 7.300 Stellen ist Französisch die am zweithäufigsten geforderte Fremdsprache. Der Anspruch an das Sprachniveau liegt aber höher als im Englischen. In der Hälfte dieser Angebote (3.370 Jobs) wünschen sich Unternehmen Bewerber mit sehr guten oder fließenden Französisch-Kenntnissen. Mit Grundkenntnissen sind die Chancen hingegen geringer (knapp 200 Jobangebote).

Die Plätze drei und vier belegen Spanisch (2.680 Jobs) und Italienisch (1.930 Jobs). Im regionalen Vergleich wird deutlich, dass vorrangig Unternehmen in den südlichen und an Grenzen liegenden Bundesländern diese Sprachkenntnisse fordern. So wurden in Bayern und Nordrhein-Westfalen jeweils mehr als 440 Stellen mit dem Wunsch nach Spanisch-Kenntnissen ausgeschrieben, Italienisch war vor allem in Bayern gefragt (350 Jobs).

Asiatische Sprachen gewinnen an Bedeutung

Neben russischen Sprachkenntnissen (440 Jobs) ist vor allem Chinesisch immer gefragter (504 Jobs). Hier gilt „ganz oder gar nicht“: Von potenziellen Mitarbeitern wird in 55 Prozent der Inserate mindestens Sprachniveau C1 und somit ein fortgeschrittenes Sprachlevel gefordert. Die Forderung wird meistens in kommunikationsstarken Berufsgruppen wie Vertrieb & Verkauf (122 Jobs), Unternehmensführung/Management (83 Jobs) sowie in Organisation und Projektmanagement (73 Jobs) gestellt. Außerdem wurden Chinesisch-Kenntnisse auffallend oft bei Praktikumsplätzen gewünscht (48 Praktikumsangebote).

Über den BAP Job-Navigator

Der BAP Job-Navigator wertet monatlich die Stellenangebote aus 200 Printmedien, 138 Online-Jobbörsen, mehr als 30.000 Firmenwebsites und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit aus. Im Zeitraum April 2018 wurden insgesamt mehr als 803.000 Stellenanzeigen von über 122.440 Unternehmen analysiert. Wenn mehrere Anzeigen für eine Stelle geschaltet wurden, werden diese zusammengefasst und nicht mehrfach gezählt.

Copyright Bild: Ron Mader via Flickr (CC BY-NC-ND 2.0)